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Silja Yvette
Metaphysics of Core Matter

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Pop-up Exhibition by Galerie Arimont
als Teil des EMOP Berlin 2023

Auguststr. 83

10117 Berlin-Mitte

 

Vernissage: 2. März 2023, 17 Uhr

Finissage: 31. März, 2023, 17-19 Uhr 

Ausstellungsdauer: 3.-31. März 2023

Öffnungszeiten: Mi./Do./ Fr.: 15-19 Uhr; Sa./So.: 11-17 Uhr

Ein Abbild der zeitgenössischen Realität des schnelllebigen Lebens. Ein Fenster in den Wirbelwind unserer Zeit. Ein Nachdenken über die Prioritäten unserer Gesellschaft. Eine Reflexion über unser Ringen, unsere Ambitionen mit unseren Werten in Einklang zu bringen. Eine Manifestation des rasanten Fortschritts. Eine Darstellung unseres Einflusses auf die Welt. Ein Zeugnis für unser Verhältnis zur Umwelt. Ein Baukasten der Moderne als Symbol für den menschlichen Geist, der unser unermüdliches Streben nach Wissen, Innovation und Fortschritt in den komplexen Zusammenhängen unserer Zeit widerspiegelt.

 

Metaphysics of Core Matter ist eine Grundlagenbefragung zeitgenössischer Materialien an der Schnittstelle von Kunst, Forschung und Industrie. Die Künstlerin Silja Yvette untersucht Verpackungskörper in ihrer für die Umwelt problematischen Dimension und Expansion. Im gesellschaftlichen Kontext sind Verpackungskörper als Archetypen des Konsums zu verstehen - Massenartikel aus Schaumstoff, Styropor, Aluminium, die im Moment Ihrer Bestimmung bereits wertlos sind. Diese alltäglich schnell ent-sorgten Materialien, werden von Silja Yvette um-sorgt, auf den symbolischen Sockel gehoben. Ihnen wird ein neuer Wert zugeschrieben mit einem Verweis auf das, wofür sie eigentlich stehen: ein Abbild der zeitgenössischen Wirklichkeit des beschleunigten Lebens. Ein Baukasten der Moderne.

 

Mit einer sinnlichen Ästhetik und ikonisierenden Inszenierung, die das Fremde im Vertrauten provoziert, fordert Silja Yvette die Betrachter:innen ihrer Arbeiten auf, näher mit deren Motiven in Kontakt zu treten. So führt das Fremde im Gewohnten zu einer Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen in einer außer- ordentlichen Dimension von Wahrnehmung und Widerfarnis zugleich, einem be-rührt werden als Anstoß von Reflexionen zu Nachhaltigkeit und Empfindungen zu unserer Erde, Welt und unserem eigenen Handeln.

Kontrastierend zu den Bildmotiven stellt sich die Serie der Frage nach der eigenen fotografischen Produktion und bindet v.a. biobasierte und recycelte Rohstoffe ein. Dieser Ansatz ist für die Branche der Fotografie außergewöhnlich; Fotoproduktion und -präsentation hat aus ganz unterschiedlichen Gründen oft einen schlechten ökologischen Fußabdruck und damit fatale Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Tier.

 

Arbeiten des Projekts wurden bereits u.a. in Lissabon, Berlin, Mannheim und Paris gezeigt. Eine Auswahl an Werken des Projektes, darunter neue und noch nicht gezeigte Arbeiten, kuratiert von Katharina Arimont, wurde im März 2023 im Rahmen des European Month of Photography Berlin (EMOP) ausgestellt. 

Der EMOP ist das größte deutsche Fotofestival. Seit 2004 findet es alle zwei Jahre in Berlin statt und präsentiert zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen zu historischer und zeitgenössischer Fotografie. Veranstalter ist die Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit Museen, Kulturinstitutionen, Galerien, Botschaften, Projekträumen und Fotoschulen in Berlin und Potsdam.

Die Ausstellung Metaphysics of Core Matter soll Raum für Reflexion eröffnen, in dem das Thema Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen erforscht wird. Zugleich soll eine Debatte über nachhaltige Materialproduktion in der Fotografie eröffnet werden. Das Besondere an der Serie ist, dass Silja Yvette einen Schritt weiter geht und das Thema Nachhaltigkeit nicht nur auf der inhaltlichen Ebene behandelt, sondern die Fotografie in einen größeren Kontext einer Verpackungs- und Materialkultur stellt: Sie setzt sich mit der Frage nach Präsentations- und Logistikmaterialien im Bereich der Fotografie auseinander, einem Medium, das eng mit der #Industrie verbunden ist, und entwickelte eine Laminierungslösung, die die üblichen schädlichen Materialien aus Aluminium vermeidet und aus biobasierten und recycelten Materialien hergestellt wird.

Mit ihrem künstlerischen Blick auf die Industrie stellt Silja Yvette die herkömmlichen Kategorien von Mythos und Fortschritt in Frage. Sie erkundet die Schnittmenge von Tradition und Innovation, Zeitlosigkeit und Zeitlichkeit sowie Poesie und Pragmatismus, regt zum Nachdenken über die Bedeutungen hinter diesen Kategorien an und belebt den sie umgebenden Diskurs. Zugleich verschiebt ihre konzeptuelle Herangehensweise die Grenzen der philosophischen Implikationen des technologischen und kulturellen Wandels.

Die Ausstellung ist zugleich Startpunkt einer längerfristigen Zusammenarbeit von Silja Yvette und Katharina Arimont, in der die beiden den künstlerischen Ansatz Silja Yvette in nachhaltige Strukturen von Wirtschaftssystemen nutzen werden, um innovative Impulse für die Kreislaufwirtschaft zu geben. Dadurch soll eine Veränderung nicht nur des Artefakts an sich bewirkt werden, sondern auch eine Veränderung der Kontexte, in denen jedes neue Kunstwerk seine Position einnimmt. Diesen transformativen Ansatz, der Kunst in unternehmerische Wertschöpfung einbindet und die Innovationskraft von Wirtschaftsunternehmen stärkt, verfolgt Katharina Arimont mit art in strategy®, unter dessen Dach sich Galerie Arimont befindet. Das Projekt wird sich dem Thema Mythos und Fortschritt widmen. Spannende Mittel im Kontext sind unter anderem beschleunigte Alterungsprozesse - als Versuch des Menschen, in die Zukunft zu schauen.

Ausstellungsbegleitende Kurzführungen:

Kuratorin Katharina Arimont führt durch Silja Yvettes Werkserie Metaphysics of Core Matter. (Dauer ca. 60 Minuten).

4. und 25. März 2023 15-16 Uhr

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